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Wenn einer eine Reise tut...

... dann kann er was erzählen.

Kennt noch jemand den Film "Con Air" mit Nicolas Cage? Ja?
Na ja, kein Meisterwerk des Filmschaffens, aber so ungefähr müsst Ihrs Euch vorstellen, wenn man von Schönefeld aus in die weite Welt reisen möchte. Wahrscheinlich ist es auf anderen Flughäfen in Deutschland nicht anders. Ok, inzwischen hab ich mich daran gewöhnt die Gürtelschnalle abzulegen. Aber trotzdem fühlt man sich jedes mal wie ein Schwerverbrecher der in einen anderen Knast überführt wird. Eben genau wie in "Con Air".

Nachdem man alles durch das Röntgengerät geschoben hat und auch ohne Auslösen des Metalldetektors durch ist, wird man trotzdem noch mal genauestens von einem der zahlreichen Sicherheitsbeamten "untersucht". Auch den Spruch "setzen Sie sich mal bitte dort hin und ziehen Sie die Schuhe aus" kenne ich schon zur genüge. Nichts besonderes also.

Doch dann kam der Hammer. Nachdem ich die Schuhe (Wanderschuhe mit ca. acht Ösen) endlich wieder an hatte und meine geröntgten Sachen nehmen wollte kam die Frage des Tages: "Ist das ein ZIPPO in Ihrer Jacke?". Völlig ahnungslos sagte ich natürlich ja. Warum auch nicht. Ich hatte ja nichts zu verbergen. Eigentlich erwartete ich jetzt sogar einen warmen Händedruck da ich als Raucher enttarnt war und somit zur Finanzierung des Arbeitsplatzes jenes netten Herren beitrug. "Na dann gehen Sie mal zurück zum Schalter Ihrer Fluggesellschaft und klären das mit denen" war allerdings die lapidare Antwort. Etwas irritiert tat ich das dann auch. Dort teilte man mir mit, dass das mitführen eines Benzinfeuerzeuges nur erlaubt ist wenn die Watte und der Docht entfernt worden sind. Scheiße, der Docht war so gut wie neu und nicht grade billig.
Nach einigem hin und her tat ich dann aber was man von mir verlangte und entfernte beides mit Hilfe einer Kugelschreibermine, die ich mir von der Dame hinter dem Counter borgen musste da ich ja wusste, dass die Sicherheitskontrollen am Flughafen ziemlich streng sind und ich aus diesem Grund darauf verzichtet habe spitze Schreibgeräte mit ins Handgepäck zu nehmen. Welch Ironie. Mit einer kleinen Träne in einem Auge warf ich alles in einen Mülleimer den mir die Angestellte hin hielt und verabschiedete mich artig.

Etwas geknickt lies ich dann noch einmal die ganze Sicherheitskontrolle, inklusive Schuhe ausziehen, über mich ergehen bevor ich dann endlich den Sicherheitsbereich des Flughafens erreichte. Völlig durchgeschwitzt suchte ich erst mal ein Parfümregal im nächsten Duty free und legte eine Extraportion KENZO auf. Danach ging´s mir wieder gut.

Ich war übrigens innerhalb der EU unterwegs. Ich freu mich schon drauf, wenn ich das nächste mal nach Übersee fliege. Das wird ein Spaß.

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